Andreas Englisch entzaubert Päpste

Textkörper

 Über 250 Zuhörer in der St. Bernhard-Kirche

Zur Buchvorstellung am 23. September 2019 kamen über 250 Zuhörerinnen und Zuhörer in die St. Bernhard-Kirche in Wittlich. Sie erlebten einen sicherlich unvergesslichen Abend, an dem der Sachbuchautor Andreas Englisch über seine Erlebnisse mit den  beiden Päpsten Johannes Paul II. (1978-2005) und Franziskus (seit 2013) plauderte.

Zu der Veranstaltung in der Kirche hatte die Altstadt Buchhandlung Wittlich eingeladen, die in diesem Herbst ihr 10jähriges Bestehen feiert. Bürgermeister Joachim Rodenkirch ging in  seiner kurzen Begrüßung auf die große Zahl von Veranstaltungen mit literarischem Hintergrund ein, die regelmäßig in Wittlich stattfinden. So sei Wittlicher sicherlich auch eine Stadt der Literatur, hierzu habe auch die Altstadt Buchhandlung mit Lesungen von beispielweise Denis Scheck, Hans-Josef Ortheil oder heute Andreas Englisch beigetragen.

Andreas Englisch erzählte 80 Minuten lang über seine Erfahrungen, die er in den letzten 32 Jahren mit drei Päpsten gemacht hat. Er habe 1987 als junger unerfahrener, des Italienischen noch nicht mächtiger Vatikankorrespondent angefangen und Papst Johannes Paul II. kennengelernt, den er dann bis zu dessen Tod 2005 begleiten durfte. In den Schilderungen von Englisch wurden an sich Belangloses zu interessanten, weil im Umfeld der Päpste stattgefunden oder direkt mit ihnen erlebten Episoden zu besonderen Ereignissen. Überraschende, nicht erwartete und deshalb einmalige Handlungen und Entscheidungen beispielweise von Papst Franziskus ließen für Englisch die menschliche Seite besonders dieses Papstes aufleuchten.

So gelang es Andreas Englisch, den Polen Karol Wojtyla und den Argentinier Jorge Mario Bergoglio als Menschen darzustellen, die zwar das höchste kirchliche Amt in der katholischen Kirche innehaben, aber trotzdem normale Menschen geblieben sind. Aus einer Buchvorstellung (Englisch sollte sein neuestes Buch „Mein Rom – Die Geheimnisse der Ewigen Stadt“ vorstellen) wurde so eine amüsant vorgetragene Sammlung von Anekdoten und Erlebnissen, welche der Autor bei seinen Reisen mit den Päpsten und bei seinen Kontakten als Vatikankorrespondent in Rom erlebt hat. Besonders vom menschlichen Verhalten von Papst Franziskus war Andreas Englisch angenehm überrascht. Er traut Franziskus revolutionäre Veränderungen in der katholischen Kirche und besonders in der Bürokratie im Vatikan zu. Ob ihm dies gegen den Widerstand der Kardinäle tatsächlich gelingen wird, bleibt allerdings abzuwarten. Erste sichtbare Erfolge seien ihm in den ersten sechs Jahres seines Pontifikates noch nicht gelungen.

Vor und nach dem Vortrag stand der Autor zum signieren zur Verfügung.

 

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Andreas Englisch bei seinem Vortrag in St. Bernhard (Foto: Tobias Marenberg).